E-Kader Talentiade in Fürth

Nach dem Wettkampf sind alle noch zu einem lächeln aufgelegt

Am Samstag, dem 12. Oktober, fand in der Quelle Halle in Fürth die alljährliche Talentiade statt. Ein Sichtungswettkampf, bei dem die Jahrgänge 2012 und 2013 die Change bekommen, ihr Können zu präsentieren. Die Besten aus Oberfranken bilden den Bezirkskader (E-Kader) und dürfen über den Winter an verschiedenen Fördermaßnahmen teilnehmen. Die abgeforderten Disziplinen sind anspruchsvoll und auf ein breites Talent- und Leistungsspektrum ausgelegt. Es gibt 4 Wertungsdisziplinen die Kraft, Schnelligkeit, Koordination und Ausdauer abprüfen. Allein wer sich dem Test stellt, zeigt schon Mut und hat gebührenden Respekt verdient.

 

Wie wir alle wissen, gibt es in diesem Alter sehr große Entwicklungsunterschiede und wer es vielleicht nicht in diese Förderung schafft, der kann durchaus noch eine Karriere in der Leichtathletik machen.

 

Von der LG Forchheim haben sich Marie Wabra, Johanna Uhlmann, Valentina Widmann, Leopold Burkard und Samuel Wolf der Herausforderung gestellt. Leopold und Samuel sind direkt in den Bezirkskader aufgenommen worden. Marie und Valentina haben die Einladung als Gäste angenommen und werden auch dabei sein. Johanna hat gekämpft und in ihrer Lieblingsdisziplin, dem Langlauf versucht noch zu punkten. Leider hat es dann nicht zur Nominierung gereicht – dennoch Hut ab, wer so großartig kämpft hat ebenfalls Applaus verdient.

 

Wer es genauer wissen möchte was gefordert ist, der kann gerne weiterlesen:

Beim Kugelschocken wird eine 3kg schwere Kugel aus dem Stand mit beiden Händen und Schwung holen durch die gegrätschten Beine so weit wie möglich geschockt. Dabei kommt es auf gute Koordination und Schnellkraft. Klar haben hier die körperlich größer und schwereren einen Vorteil.

Beim 5er Hopp wird aus dem Stand mit 5 Sprüngen in die Weitsprunggrube gesprungen. Alle 5 Sprünge zählen als eine Gesamtweite. Hier ist wiederum die Koordination und zusätzlich die

Sprungkraft gefragt. Größe ist von Vorteil aber nicht alles. Die amtierende Weitsprung Weltmeisterin Tara Davis-Woodhall ist auch “nur” stolze 1,63m groß!

 

Beim 30m Fliegend (Sprint) wird für eine 30 Meter Sprintstrecke die Zeit mit Lichtschranken gestoppt. Es gibt einen Anlauf von etwa 20 Meter damit man an der 1. Lichtschranke bereits volles Tempo hat. Der lästige Start entfällt damit. Hier kommt es auf die Sprintfähigkeit an. Und auch hier gilt, lange Gliedmaßen müssen erst mal koordiniert werden. Vielleicht kennt jemand Shelly-Ann Fraser-Pryce, mehrfache Weltmeisterin und Olympiasiegerin im Sprint, sie ist 1,52 m groß.

 

Der Cooper Test ist wie bei allen Mehrkämpfen der abschließende Ausdauertest. Bei diesem Test wird nicht eine Strecke gelaufen und die Zeit gestoppt, sondern es werden 12 Minuten gelaufen und dann die Strecke genommen (Runden werden gezählt und die restlichen Meter geschätzt und so eine Strecke ermittelt). Klar, hier kommt es auf die Ausdauer an, aber auch auf die Willenskraft an seine Grenzen zu gehen. Beliebt ist der Test bei geschätzten 5% der Teilnehmer, zu denen unsere Johanna zählt.

 

Für jede Leistung gibt es nach einer Tabelle Punkte. Je Disziplin maximal 10, in Summe also maximal 40 Punkte. Nach den vier Disziplinen beginne die Kadertrainer, für Oberfranken sind das Frank Hörl und Stephan Lamprecht, zu rechnen, kalkulieren, diskutieren und letztendlich geben sie die Kaderteilnehmer bekannt. Diejenigen die viele Punkte gesammelt haben kommen „direkt“ in den Kader, weitere mit guten Leistungen werden als „Gäste“ eingeladen. Manche sind noch nicht so weit und können leider nicht mit in den Kader aufgenommen werden – was aber nicht bedeutet, dass auch sie eine leichtathletische Karriere schaffen können. Die Leichtathletik bietet für jeden die richtige Disziplin, die vielleicht in der Talentiade nicht zum Tragen kam.

 

Bericht: Andy

Alle sollten so schauen, wie sie den Cooper Test finden – wohl nur 20% finden ihn gut.