Die Teilnahme Eva Kalbs an der U18-Europameisterschaft im Hochsprung in Banska Bystrica/ Slowakei war der vorläufige Höhepunkt in ihrer noch jungen Hochsprung-Laufbahn. Ein riesen Erfolg auch für die LG Forchheim, denn Eva war die erste, der diese Ehre zuteil wurde.
Bereits früh in der Saison konnte Eva beim nationalen Hochsprungmeeting Anfang Mai in Eppingen mit neuer persönlicher Bestleistung von 1.77 m die Norm für die EM souverän abhaken. Damit war der Fokus natürlich auf die Deutsche Meisterschaft der U18 Anfang Juli in Mönchengladbach gerichtet, wo Platz 1 oder 2 erreicht werden musste, um endgültig vom Deutschen Leichtathletik-Verband (DLV) nominiert zu werden. Das gelang Eva mit Bravour. Sie wurde mit 1.74 m Deutsche Meisterin und wurde folgerichtig für die EM der U18 nominiert.
Dabei war bis 2 Tage davor nicht einmal klar, ob sie wegen akuten Knieproblemen, überhaupt starten konnte. Ein völlig unnötiges wie riskantes “Speerwurftraining” in der Schule 1 Woche vor der DM hätte fast ihre Saison beendet. Mit viel Glück konnte ein sehr guter Physiotherapeut gefunden werden, der ihr Knie behandelte und stabilisierte, so dass sie in Mönchengladbach starten konnte. Die Erleichterung war dementsprechend groß und natürlich die Vorfreude auf die EM in der Slowakei.
Auf dem Weg in die Slowakei machte die mehr als 70-köpfige Nationalmannschaft 2 Tage Station zu einem Vor-Camp in Erding bei München. Dabei wurden die EM-Teilnehmer auf die EM eingestimmt, mit den entsprechenden Informationen versorgt, denn für die meisten war es schliesslich der erste internationale Einsatz. Unter Anleitung des Bundestrainers Pablo Oehl wurde auch trainiert.
Schließlich reiste das DLV-Team in 3 Reisebussen nach Banska Bystrica. Am Donnerstag vergangener Woche war dann nachmittags der Qualifikationswettkampf der U18-Hochspringerinnen angesetzt.
27 Springerinnen waren gemeldet. Ziel war es, unter die ersten 12 zu kommen, um sicher für das Finale am Samstag qualifiziert zu sein. Eva begann ihren Wettkampf sehr souverän und nahm alle Höhen im ersten Versuch, 1.64 m, 1.68 m, 1.71 m und 1.74 m. Bei den 1.77 m fehlte dann etwas die Dynamik und Explosivität, so dass sie leider 3 mal an der Höhe scheiterte. Das schwülheiße Wetter war sicherlich nicht gerade förderlich aber wie sich im nachhinein herausstellte, hatte Eva über 2 Tage vor dem Wettkampf Zahnschmerzen und nicht wirklich gut geschlafen. Die 1.74 m reichten leider nicht für den Einzug ins Finale. Insgesamt 15 Athletinnen übersprangen die 1.79 m oder die 1.77 m. 3 der 1.77 m-Springerinnen kamen nicht ins Finale aufgrund der Fehlversuchsregel beim Hochsprung. Natürlich war Eva enttäuscht, zumal sie die 1.77 m drin hat und sicherlich auch noch ein paar cm mehr. Aber Eva hat bei der EM in ihrem ersten U18-Jahr enorm viel Erfahrung gesammelt und viel gelernt und es hat ihr sehr viel Spass gemacht im Miteinander mit dem gesamten DLV-Team. U18 Europameisterin im Hochsprung der U18 wurde die Ungarin Llliana Batori mit herausragenden 1.84 m.
Evas erfolgreiche Saison neigt sich nun dem Ende zu. Am kommenden Wochenende startet sie zum Abschluss noch bei der Deutschen Meisterschaft der U20 in Koblenz. Dabei trifft sie auf bis zu 3 Jahre ältere Konkurrenz. Dass sie damit sehr gut umgehen kann, hat Eva bereits bei der DM U20 in der Halle im Februar 2024 in Dortmund bewiesen, wo sie einen hervorragenden 4. Platz erzielte.
Zu guter Letzt gilt es, alle Danke zu sagen, die zu den Erfolgen von Eva beigetragen haben, der LG Forchheim für jegliche Unterstützung, den Trainern vom BLV, Otmar Seehorsch und Christian Hoffmann, und vom DLV, Jan-Gerrit Keil und Pablo Oehl. Und zu guter Letzt ihren Eltern für die große Unterstützung.
Bericht: Joachim