Nordbayerische LA-Hallenmeisterschaften

Die beiden erfolgreichen 4x200m Staffeln der Erwachsenen

Mit Superlativen sollte man sich zurück halten, aber angesichts der Erfolge am Sonntag in der Leichtathletik Halle in Fürth sind sie aber angebracht, denn die Leichtathleten der LG Forchheim sorgten bei den Nordbayerischen Hallenmeisterschaften für Furore.

Das LG Team glänzte mit starken Mannschafts- und Einzelleistungen, sowohl als Titelträger und Rekordhalter. Zahlreiche Qualifikationen purzelten im Stundentakt.

Zunächst war Altmeister Jan Schindzielorz an der Reihe und überzeugte wieder einmal über seine Paradestrecke den 60m Hürden. Er entschied seinen Zeitendlauf in 8,26s für sich und wurde damit Vizemeister. Leider startete sein ebenbürtiger Konkurrent aus Herzogenaurach im zweiten Lauf und so war kein direktes Kräftemessen möglich und musste diesem, mit fünf hundertstel Sekunden Vorsprung, den Sieg überlassen.

Nur wenige Minuten später trat Veronika Prell in ihrem letzten Dreisprungwettbewerb an und bündelte nochmals ihre Kräfte. Mit 10,01m setzte sich die 31jährige gegen die weitaus jüngeren Damen durch und wurde damit völlig überraschend Vizemeisterin zum Abschluss einer langjährigen und erfolgreichen Dreisprungkarriere, die sie aus gesundheitlichen Gründen nicht fortsetzen wird.

Im Minutentakt folgten darauf die Vorläufe der Männer und Frauen über die 60m. Hier sprinteten die Forchheimer Damen erstmals in der LG Geschichte, als Trio in den begehrten Endlauf. Svenja Heidecke pulverisierte mit 7,89s ihre bisherige Bestleistung um zwei Zehntel und hatte damit schon die Qualifikation für die Deutschen Jugendmeisterschaften in der Tasche. Auch Christine Priegelmeir präsentierte sich in ihrem Vorlauf Topfit mit 8,13s und siegte mit Bravour. Katharina Eckner platzierte sich knapp dahinter in 8,15s und so zogen die Damen als stärkstes Team in den Endlauf ein. Den entschied schließlich die Favoritin der LAC Quelle Fürth Amelie Sophie Lederer für sich. Die Endlaufteilnehmerin der Deutschen Meisterschaften gewann diesen in 7,58s. Doch Svenja Heidecke packte nochmals eine Schippe darauf und wurde in einem Wimpernschlag Finish sensationell Zweite in 7,85s. Mit neuer Bestmarke auf Rang Drei sprintete dann auch noch Teamgefährtin Katharina Eckner in 8.07s aufs Podest und machte die Sensation perfekt. Das auch noch die Altmeisterin und Trainerin der beiden, Christine Priegelmeir auf Rang 5 in 8.12s folgte rundete dieses geschichtsträchtige Ereignis ab. Im Nachwuchsbereich U18 gefiel auch Alexandra Pöhlmann mit neuer Bestzeit von 8.34s, die sich damit erstmals ins kleine B-Finale laufen konnte und hier mit dem fünften Platz und neuer Bestzeit einreihte.

Den ersten Titelgewinn des Tages räumte bei den Jugendlichen U18 aber Jonas Saffer ab. Der 17jährige Fachoberschüler aus Forchheim siegte in seinem Vorlauf bereits in souveränen  7.20s und ließ der Konkurrenz auch im Endlauf mit 7,06s (und neuem oberfränkischen Rekord) keinerlei Chance. Damit löste auch er das Ticket zur Deutschen Jugend Hallenmeisterschaft, in Sindelfingen im Februar, und gehört deshalb jetzt auch in Deutschland zu den besten Sprintern. Damit nicht genug legte auch Weitspringer Dominik Eckner bei den Männern nach. Mit großen Sätzen und verbesserter Technik gelangte er zu einer neuen Bestweite von 6,84m und heimste damit den zweiten Titelgewinn für die Forchheimer ein.

Zuvor sprintete er jedoch noch zu einer neuen Bestmarke über die 60m, bei der er mit 7,16s den dritten Platz im Vorlauf erreichte und so  in das Finale kam. Auch Moritz Hecht konnte seinen Vorlauf für sich in 7.10s entscheiden. Jan Schindzielorz qualifizierte sich in 7,30s ebenfalls für den Endlauf, verzichtete aber in Hinblick auf die Staffeln auf eine Endlaufteilnahme.

Im Finale konnte Moritz Hecht diesmal keine Podestplatz erreichen. Muskuläre Probleme und ein gewöhnungsbedürftiger Startblock ließen keinen Sieg zu. Dennoch kam er mit der drittschnellsten Zeit von 7.06s auf den vierten Platz.  Da gleich zwei Finalisten vor ihm mit 7.04s dieselbe Zeit hatten, blieb der dritte Platz regelkonform unbesetzt. Über die 200m jedoch ließ er nichts anbrennen und sprintete in gewohnter Manier zu einem feinen Vizemeistertitel in sehr guten 22,59s. Hier musste er nur dem mosambikschen Rekordhalter Marchava Crever, der seit diesem Jahr für den TS Herzogenaurach startet, den Vortritt lassen.

So motiviert ging auch das Sprinterteam der Damen mit Zuversicht ins 200m Rennen und sorgte ein ums andere Mal für eine Überraschung. Denn ausgerechnet die 38jährige Christine Priegelmeir lief ein begeisterndes Start – Ziel Rennen und kam mit 26.12s als erste ins Ziel. Dann musste sie noch weitere vier Läufe abwarten, bevor sie jubeln durfte. Denn damit war sie erstmals Nordbayerische Hallenmeisterin geworden. Auf den hervorragenden dritten Bronzeplatz katapultierte  sich auch Janina Buck, mit einem fulminanten Sieg ihres Zeitlaufs, in neuer Bestzeit von 26.55s. vor Katharina Eckner in 26.77s die sich auf Rang fünf einreihte.

Im Weitsprung platzierte sich Janina Buck zuvor mit  stark verbesserten Anlauf auf solide 5,14m und kam damit auf den fünften Platz bei den Frauen. 

Den traditionellen Abschluss der Veranstaltung bildeten die 4x200m Staffelwettbewerbe, bei denen heuer besonders viele Vereine starteten. So waren bei den Damen, die zuerst antreten mussten, gleich sechs Vereine am Start.

Nach furiosem Start von Katharina Eckner, wechselten die Forchheimerinnen bereits nach 200m als Erste den Stab, den Christine Priegelmeir mit großem Abstand auf die LG Eckental, sicher in die Hand von Janina Buck wechseln. Auch diese konnte das Holz souverän an die Schlussläuferin Lina Ende übergeben, die sich den sicheren Sieg nicht mehr nehmen ließ und ihn mit flinken Beinen und neuer Bestzeit in 1:45,93min nach Hause lief. Damit sind die Damen einmal mehr auch die Favoriten für die Bayerischen Meisterschaften in zwei Wochen.

Die Herren mussten sich sogar gegen sieben weitere Vereine durchsetzen. Mit neuer Mannschaftsaufstellung zementierten die Forchheimer ebenfalls einen neuen Forchheimer Rekord und verpassten die Qualifikation für die Deutschen nur um wenige Zehntel. Moritz Hecht startete furios und lief bereits einen bravourösen Vorsprung heraus, den Jan Schindzielorz noch ausbauen konnte, um damit auf Dominik Eckner zu wechseln, der das Rennen seines Lebens lief und abschließend den Stab, dem Benjamin der Mannschaft, Jonas Saffer übergab. Dieser startet erstmals über die 200m und powerte sich völlig aus, um mit der hervorragenden Zeit von 1:30,38min das Ziel zu erreichen. Damit gelang ihnen der erste Staffel Doppelsieg für die LG Forchheim.