Bayerische Hallenmeisterschaften

Dominik ist Bayerischer Meister über 200m. Foto: Kiefner

Zum Höhepunkt der Hallensaison reiste die LG Forchheim mit einer siebenköpfigen Truppe wieder einmal nach München in die Werner-von-Linde Halle und kam mit drei Medaillen zurück nach Hause – zwei davon aus Gold. Zusätzlich gab es auch noch einen neuen Oberfränkischen Rekord zu feiern!

 

Überragender Starter aus Forchheimer Sicht war an diesem Wochenende Dominik Eckner. Am Samstag stand zunächst der Sprint über 60m an. Gleich im Vorlauf zeigte Dominik, dass an diesem Tag mit ihm zu rechnen war. Er verbesserte seine, eine Woche zuvor an gleicher Stelle aufgestellte, Bestzeit auf 6,94 Sekunden (zuvor 6,98). Im Halbfinale konnte er noch einen drauf setzen und steigerte sich auf 6,93 Sekunden. Das Finale war, wie über die kürzeste aller Sprintstrecken üblich, eine sehr knappe Entscheidung. Allein Lokalmatador und U20 Europameister von 2019 mit der Staffel, Fabian Olbert war eine Klasse für sich. Er wurde klar Bayerischer Meister mit einer Zeit von 6,83 Sekunden. Dahinter wurde es eng. Zwischen Platz zwei und Platz acht lagen nur 0,14 Sekunden. Dominik kam mit 6,96 Sekunden als Dritter ins Ziel und verpasste Silber nur um den Hauch einer Hundertstelsekunde.

 

Am zweiten Tag trat er über 200m an. Mit seiner Meldezeit aus dem letzten Sommer (22,20 Sekunden) lag er im Feld der 16 Starter auf Platz neun. Dominik musste direkt im ersten von fünf Zeitläufen antreten und erledigte das mit Bravour. Auf der Außenbahn vier sprintete er vorne weg und ließ sich bis ins Ziel nicht einholen. Ungläubig schaute er auf die Ergebnistafel, denn dort leuchtete eine Zahl auf, die er zunächst nicht glauben konnte: 21,83 Sekunden! Das bedeutete eine neue persönliche Bestzeit und neuer oberfränkischer Rekord. Den alten Rekord (21,87s) hielt sein Trainingskollege Moritz Hecht, der sich nach Verletzungsproblemen auf die Sommersaison vorbereitet. In den folgenden vier Zeitläufen konnte niemand diese Zeit unterbieten und so krönte sich Dominik zum 200m-Sprintkönig von München.

 

Michaela Blanck startete ebenfalls über 60m und 200m. Über 60m gelang ihr ein guter Vorlauf, in dem sie bis auf zwei Hundertstelsekunden an ihre Bestzeit heranlief (7,90 Sekunden). Im Halbfinale haderte sie jedoch mit einem suboptimalen Start und konnte im weiteren Rennverlauf ihre gewünschte Sprinttechnik nicht umsetzen. Enttäuscht schied sie in 8,05 Sekunden aus und musste sehen, dass 7,99 für das Finale gereicht hätten.

 

Versöhnlich stimmte sie am nächsten Tag aber ihr Auftritt über die 200m. In einer Zeit, die sie bisher unterm Hallendach noch nie gelaufen war (26,05) belegte sie einen sehr guten sechsten Platz!

Einen guten Eindruck hinterließ Eva Kalb (U18), die mit 1.68 m souverän Bayerische Meisterin im Hochsprung wurde. Optimistisch stimmen vor allem der deutlich präzisere und dynamische Anlauf. Dies vor allem im Hinblick auf die Deutschen Hallenmeisterschaften der U20 in 2 Wochen in Dortmund. Eva wird in Dortmund gegen bis zu 3 Jahre ältere Konkurrentinnen starten. Ziel ist zunächst wieder eine Höhe jenseits der 1.70 m und vor allem das Sammeln von Erfahrung.

 

Drei weitere Springer und eine Werferin der LG Forchheim agierten am Wochenende  unterschiedlich. Am Samstag gingen Lea Billes (Weitsprung), und Jano Schubert (Hochsprung) an ihre Starts, am Sonntag mussten Cosima Gundermann (Speer) und Janina Buck (Weit) ran. In der Münchener Halle im Olympiapark und am angrenzenden Sportplatz für die Wurfdisziplinen, war auf Grund der geballten Altersklassen die Hölle los. Von den Schülern ab Jahrgang 2010 bis zu den Erwachsenen, sowie die zahlreichen Zuschauer, ließen die Kapazitäten fast platzen. In dem Gewimmel war es am Samstag für alle Akteure schwer, die nötige Konzentrationspanne aufrecht zu halten.

 

Lea Billes (16) hatte zudem mit ihrem Kreislauf zu kämpfen, der ihr an diesem Tag immer wieder, auf Grund des, warmen Föns von München und der stickigen Luft in der Halle wegsackte. Mit ihren 4,68m blieb sie somit deutlich unter ihren Möglichkeiten und schaffte es nicht in den Endkampf. Jano Schubert hatte es am Abend auch nicht leichter. Inmitten des Trubels der 4x200m Staffelwettbewerbe musste er im Hochsprung oftmals auf seine Sprünge, auf Grund der gesperrten Anlage, warten und die zahlreichen Unterbrechungen zehrten an den Nerven. Alle Hochspringer blieben an diesem Tag daraus resultierend unter ihren Bestleistungen. Mit 1,83m die er gewöhnlich locker im Training springt, war Jano Schubert natürlich nicht zufrieden, wurde damit aber Vierter.

 

Am Sonntag eröffnete Cosima Gundermann im leichten Regen und deutlich kühleren Temperaturen den Reigen der Speerwerferinnen zu unchristlicher früher Stunde. Sie zeigte vormittags eine Reihe von ordentlichen Würfen, die allesamt über 35m gingen. Mit 36,71m wurde sie Sechste.

 

Nachmittags ging dann Janina Buck im Weitsprung an den Start und überzeugte mit tollen Sätzen im Vorkampf und kam somit ins Finale der besten acht Damen von 17 Starterinnen. Die Damen schenkten sich nichts und lagen im Finale nur um eine Schuhlänge auseinander. Mit ihrem Satz von 5,45m landete sie abschließend auf Rang acht und sie und ihre Trainerin waren mit ihrer Leistung sehr zufrieden.

 

Bericht: Jan, Joachim, Marianne

Michaela beim 200m Sprint. Foto: Kiefner
Erneut Bayerische Meisterin: Eva Kalb. Foto: Kiefner
Janina beim “Landeanflug” im Weitsprung. Foto: Kiefner