Am vergangenen Wochenende fanden in Dortmund die Deutschen Meisterschaften der Jugendlichen statt. Die LG Forchheim war mit zwei jungen Teilnehmern vertreten. Für Fabius Schmitt ging ein Traum in Erfüllung. Für Lena Saffer war es weniger traumhaft.
Am ersten Tag der Titelkämpfe stehen traditionell die Sprintdisziplinen auf dem Programm. Daher machte Lena Saffer den Auftakt für die LG Forchheim und stellte sich dem starken Feld der 60m Sprinterinnen. In der Halle wird nicht zwischen U18 und U20 unterschieden und so musste sie gegen bis zu drei Jahre ältere Konkurrentinnen antreten. Dank ihrer sehr guten Vorleistung in diesem Winter, brauchte sie sich aber keineswegs verstecken. In der Meldeliste stand sie mit ihrer, vor zwei Wochen in München aufgestellten Bestzeit von 7,55 Sekunden, auf dem fünften Platz.
Sie durfte sich also zu Recht Hoffnungen auf das Finale am Abend machen.
Doch der Leistungssport ist manchmal gnadenlos und so platzten ihre Hoffnungen bereits bevor es überhaupt los ging. Im Vorlauf zuckte Lena im Startblock vor dem Startschuss und das Kampfgericht entschied auf Fehlstart.
Eine sehr harte Entscheidung, denn da sie nur gezuckt hat und nicht losgelaufen ist, hätte man es auch bei einer gelben Karte belassen können. Aber es ist wie ist und Lena musste unverrichteter Dinge die Bahn verlassen und war beim Halbfinale und Finale nur als Zuschauerin dabei. Bittere Randnotiz: 7,63 Sekunden, eine Zeit, die Lena in diesem Jahr schon mehrmals gelaufen ist, hätten für den Einzug in das Finale gereicht.
Jetzt ruhten alle Forchheimer Hoffnungen auf den Schultern von Weitspringer Fabius Schmitt. Er hatte in dieser Hallensaison bereits einen sehr guten Wettkampf abgeliefert, als er vor zwei Wochen mit neuer persönlicher Bestleistung von 7,15m zum Bayerischen Titel in der U18 sprang.
Doch jetzt trat der noch sechzehnjährige gegen 18- und 19-jährige an, von denen eine ganze Reihe mit sehr beeindruckenden Weiten von jenseits der 7,30m gemeldet hatten. Fabius fand sich vor Beginn der Meisterschaft in der Meldeliste auf Platz neun wieder. Da es nur die besten acht nach den ersten drei Versuchen in den Endkampf schaffen und weitere drei Sprünge bekommen, war die Ausgangslage schon mit einer gewissen Spannung versehen. Diese Spannung steigerte sich nach seinem ersten Versuch, der knapp übertreten war, sogar noch weiter. Auch sein zweiter Versuch war sehr knapp am Brett aber diesmal mit dem glücklicheren Ende für Fabius. Der Sprung wurde gültig gegeben und mit 7,17m gemessen. Das bedeutete eine neue persönliche Bestleistung und einen sicheren Platz unter den besten acht.
Fabius gelangen im weiteren Verlauf noch zwei sehr gute Sprünge, einer mit 6,96m und einer mit 7,16m. Am Ende musste er sich nur Simon Plitzko vom HSV mit 7,33m und Noah Fischer (TV Herbolzheim) mit 7,23m geschlagen geben.
Es war im Vorfeld nicht absehbar gewesen, dass eine Weite unter 7,30m für eine Medaille reichen könnte. Doch die Tatsache, dass Fabius nur einer von zwei Athleten im Wettbewerb war, die es schafften, an ihre Bestleistung heranzukommen oder diese sogar zu übertreffen, zeigt, dass Vorhersagen im Sport immer mit Vorsicht zu genießen sind.
Für Fabius und die mitgereisten Forchheimer war die Freude riesig und auch Lena konnte am Ende wieder lächeln, hat sie doch neben der Enttäuschung sehr viele schöne und wichtige Erfahrungen auf der großen Bühne in Dortmund sammeln dürfen, die ihr auf ihrem Weg in die Zukunft helfen werden.